Museum Pietà Rondanini Michelangelo
Ort: Castello Sforzesco, Mailand
Heritage
Kollektionen: Atelier
Architekten: Architekturbüro AMDL M. De Lucchi
Jahr: 2013 – 2015
Essentiell, klar und geometrisch. Das Konzept von Michele De Lucchi für den neuen Ausstellungsraum der Pietà Rondanini im ehemaligen „Spanischen Krankenhaus“ bringt Michelangelos Meisterwerk richtig zur Geltung. Auch dank des warmen Eichenfußbodens von Listone Giordano, der einen faszinierenden Kontrast zu dem Weiß der Statue aus Carrara-Marmor schafft.
Ein neues Haus, ein neues Dach. Unter einer Schriftrolle im Gewölbe des Spanischen Krankenhauses, die einen Satz des Apostolischen Glaubensbekenntnisses enthält, steht Michelangelos letztes bildhauerisches Meisterwerk.
Der neue Ausstellungsbereich, der auf Initiative von Stefano Boeri und Filippo Del Corno nach dem Konzept von Michele De Lucchi entstand, ist durch ein progressives emotionales, plastisches, expressives und physisches „Crescendo“ geprägt. Die Statue steht auf einem zylindrischen Sockel, der sie nach oben streben lässt, als wolle sie das Thema Mariä Himmelfahrt vorwegnehmen. Der monolithische Sockel ragt aus einer Bühne aus Eichenbohlen empor, die den Raum des Werkes aus dem 16. Jahrhundert mit leichtem Höhenunterschied einrahmt und seine vertikale Spannung erhöht.
Die Essentialität ist eines der Instrumente, die von De Lucchi verwendet wurden, um den maximalen symbolischen Wert des Ortes zu erreichen. Listone Giordano hatte die Ehre, den Holzfußboden des Saals zu schaffen, und setzte diesen Wert auf meisterhafte Weise um. Die Natürlichkeit und die Materialbetontheit eines Produkts, das nach dem Entwurf als „Variation zum Thema“ gefertigt wurde, um den Vorstellungen des Architekten bestmöglich zu entsprechen, lassen zwischen den Kreuzgewölben des Saals eine essentielle, aber warme „Bühne“ entstehen, die einen starken Materialkontrast schafft und den weißen Carrara-Marmor der Figur der Pietà zur Geltung bringt.